Estadio Vicente Calderón in Madrids Stadtteil Imperial. Heimatverein: Atlético Madrid. Kapazität: 54 851 Plätze.
Noch bis kurz vor Spielbeginn herrscht vor dem Stadion reger Betrieb. Grund: Alkohol wird in spanischen Stadien generell nicht aussgeschenkt. Die meisten Leute trinken vor Spielbeginn noch ein paar Bier auf der Straße.
Kurios für Stadien dieser Größe: Das Calderón besteht nicht aus einem Tribünenrund, sondern aus einer freistehenden Hauptribüne und einem gegenüberliegenden Tribünenhalbrund. Die Haupttribüne ist zudem untertunnelt.
“Pipas” (Sonnenblumenkerne) dürfen beim Stadionbesuch in Spanien nicht fehlen.
Atlético Madrid trägt unter anderem auch den Spitznamen „Los Colchoneros“, zu deutsch die „Matratzenmacher“, weil die damals meistverkaufte Matratze Spaniens rot-weiß gestreift war und so exakt die Vereinsfarben abbildete.
Etwa 7km nördlich des Vicente Calderon trägt Lokalrivale Real Madrid seine Heimspiele aus. Das Estadio Santiago Bernabéu fasst 81 044 Zuschauer.
Obwohl auch der aktuelle Kader der Madrilenen ohne Zweifel zu den besten der Welt gehört, trauern doch einige Fans dem Team um Zidane, Ronaldo, Figo und Raul nach, das Real den Beinamen „die Galaktischen“ einbrachte.
So sieht der bescheiden kleine Fanblock der Madrilenen aus. Atemberaubende Stimmung kommt im Santiago Bernabeu nur selten auf. Das liegt daran, dass ein großer Teil der Stadionbesucher keine echten Fans, sonder Touristen aus aller Welt sind. Ein Besuch bei Real, gehöt genau so ins Programm eines Madridreisenden, wie der Palacio Real oder die Kathedrale.
Ein noch größeres Stadion als das Bernabéu in Madrid findet man in Spanien nur in Barcelona. Das Camp Nou ist die Heimat des Barcelona CF. Kapazität: 99 354 Plätze.
Das Camp Nou wurde 1957 eingeweiht und ist seither das größte Fußballstadion Europas.
„Més que un club“ (Mehr als ein Verein) ist das Motto des FC Barcelona. Barca ist nicht nur ein Club, es ist eine Lebenseinstellung. Angespielt wird auf den geschichtlichen Hintergrund: Insbesondere unter der Franco-Diktatur wurde der FC Barcelona zu einem Symbol der kulturellen Identität Kataloniens. Aus dem Konflikt der nach Unabhängigkeit strebenden Katalanen mit dem spanischen Zentralstaat, resultierte auch die bis heute andauernde Rivalität mit Real Madrid.
Weitaus kleiner, aber wesentlich moderner als das Camp Nou präsentiert sich das Estadio San Mames in Bilbao. Heimatverein: Athletic Bilbao. Kapazität: 53 289 Plätze.
Das neue San Mames wurde 2013 eröffnet und steht auf dem Grund, des alten Stadions, indem Bilbao seit 1913 seine Heimspiele ausgetragen hatte.
Ein bisschen wie die Münchner Allianz Arena wirkt das San Mames bei Nacht.
Athletic Bilbao steht für die Politik nur Spieler aus dem Baskenland (egal ob spanischer oder französicher Teil) einzusetzen. Bilbaos Spieler legen eine große Loyalität zu dem Verein an den Tag und verbringen teilweise ihre gesamte Karriere im rot-weißen Trikot.
Bilbao ist nicht die einzige Fußballhochburg im Baskenland. Auch in Donostía – San Sebastián beim Club Real Sociedad wird Erstligafußball gespielt. Gekickt wird aber nicht nur in den Stadien, sonder auch sonst an jeder Ecke. Einer der vielleicht schönstgelegensten Bolzplätze San Sebastiáns befindet sich am Stadtstrand Zurriola.
Ebenfalls in Strandnähe liegt das Stadion El Sardinero im Küstenort Santander. Heimatverein: Racing Santander. Kapazität: 22 222 Plätze.
Racing gehörte in der Saison 1928/29 zu den Gründungsmitgliedern der Primera División, spielt mittlerweile jedoch in der dritthöchsten Spielklasse. Das Stadion zeugt von besseren Zeiten.
Auch im Estadio El Sadar in Pamplona konnte schon einmal Erstligafußball geschaut werden. Mittlerweile spielt der Heimatverein CA Osasuna aber in der zweiten Liga. Das Stadion fasst 19 800 Zuschauer.
In Paternáin, einem Vorort von Pamplona, traf ich auf diesen kuriosen Fußballplatz. Das Tornetz scheint zwar noch einigermaßen intakt, trotzdem gehe ich davon aus, dass hier wohl eher kein Spiel mehr stattfindet.
Die große Tribüne und das Flutlicht bezeugen es: Hier wurde mal passabel Fußball gespielt. Mittlerweile wird dieser Platz in Paternáin von einem Landwirt genutzt.